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Skizzen
Zeitgenössische Digitale Kunst Das schwarze Quadrat - Fortschritt zum Nullpunkt Dezember 2025
Mit dem „Schwarzen Quadrat" (1915) proklamierte Kasimir Malewitsch den radikalen Bruch mit gegenständlicher Kunst. Das Werk verkörpert den Suprematismus: reine Empfindung ohne Abbild der Realität. Malewitsch sah darin den „Nullpunkt der Malerei" – einen Neuanfang, der Kunst von jeder Darstellungspflicht befreite. Die zeitgenössische Kritik an Malewitschs "Schwarzen Quadrat" (1915) war scharf und ablehnend. Kunstkritiker seufzten: "Alles, was wir geliebt haben, ist verloren gegangen: Wir sind in einer Wüste ... Vor uns steht ein schwarzes Quadrat auf weißem Grund!" Dmitri Mereschkowski sprach von einer "Invasion der Rüpel in der Kultur", während Kunsthistoriker Leonti Benois es als den "allerabgefeimtesten Trick in der Jahrmarktsbude der allerneusten Kunst" bezeichnete. Ein Kritiker prophezeite sogar apokalyptisch: "Die Wände dieses Raumes zeigen das Ende der menschlichen Moral, gleich danach beginnen Raub, Mord und der Weg zum Schafott". Malewitsch selbst erinnerte sich 1927, dass das Quadrat "Kritik und Gesellschaft unverständlich und gefährlich" erschien, fügte aber hinzu: "Das war ja auch nicht anders zu erwarten". ![]() 2007 erweiterte Gregor Schneider diese Idee in die dritte Dimension: Sein 14 Meter hoher schwarzer Kubus stand als Teil der Ausstellung „Das schwarze Quadrat – Hommage an Malewitsch" vor der Hamburger Kunsthalle. Schneider übertrug Malewitschs abstrakte, spirituelle Geste in eine körperlich-räumliche Erfahrung. Während Malewitschs Quadrat auf der Leinwand die "Nullstelle der Malerei" markierte - einen Endpunkt der gegenständlichen Kunst - machte Schneider aus dieser philosophischen Geste eine physische Konfrontation: Sein Kubus war bedrohlich und präsent im urbanen Raum. Ein Körper, der Raum verdrängt und besetzt. Schneider kehrte Malewitschs utopische Leere in etwas Bedrückendes um. Schneider, dessen Werke oft mit Klaustrophobie und Tod arbeiteten, sah den Kubus als Manifestation von Abwesenheit, Ausschluss oder gar als mögliches Grab. Das Konzept "Das schwarze Quadrat - Fortschritt zum Nullpunkt" ist meine Hommage sowohl an Malewitsch als auch an Schneider. Die rotierende Animation erinnert an Schneiders Kubus, der dynamisch aus vielen Malewitsch-Quadraten entsteht, bevor alles in sich zusammenfällt und von neuem beginnt. Die Masse der Quadrate deutet darauf hin, dass nicht mehr nur in der Malerei "Nullpunkte" erreichen, sondern in zahllosen schöpferischen Bereichen. Beispielhaft sei an Charles Holland Duells Zitat aus dem Jahr 1899 erinnert. Der ehermaliger Präsident des US-Patentamtes sagte damals: "Everything that can be invented has been invented." Ähnlich wie Malewitsch für die Malerei sah Duell den "Nullpunkt" für Innovationen erreicht. Doch wie Malewitsch sah Duell diesen Punkt nicht als Abschluss, sondern nur als Wendepunkt in der Geschichte. Wendepunkte sind jedoch keine einmaligen Geschehnisse. Sie kommen immer wieder vor. Um dies deutlich zu machen, habe ich Schneiders Konzept der Mehr-Dimensionalität erneut aufgenommen und ihm eine weitere Dimension hinzugefügt: die Zeit. Der Betrachter erlebt kein statisches Werk, sondern einen dynamischen Prozess: den „Fortschritt zum Nullpunkt", der immer wieder neu erreicht und aufgelöst wird. Doch mein Konzept umfasst gleichzeitig noch den nachfolgenden Prompt. Mit ihm lässt sich die Annimation des rotierende Kubus durch eine Generative KI einfach durch Kopieren-und-Einfügen erzeugen:
Erstelle eine HTML-Datei mit einer 3D-Würfel-Animation mit folgenden Spezifikationen:
Würfel: Größe: 250x250px Rotiert kontinuierlich (360° in X- und Y-Richtung über 20 Sekunden) Alle 6 Seiten haben einen 1px Rahmen (#E2D9CA) und halbtransparenten weißen Hintergrund Jede Seite enthält ein 10x10 Grid für kleine Quadrate (je 25x25px) Container: Größe: 448x448px Weißer Hintergrund (#fff) Schwarzer Rahmen (1px, #2E2F2F) Abgerundete Ecken (border-radius: 10px) Zentriert den Würfel mit perspective: 1200px Animation: Füllzeit: 23 Sekunden Der Würfel füllt sich mit insgesamt 600 schwarzen Quadraten (100 pro Seite) Die Quadrate erscheinen in zufälliger Reihenfolge Jedes Quadrat hat eine fade-in Animation (opacity 0→1, scale 0→1, 0.3s ease-out) Nach vollständiger Füllung: 7 Sekunden warten Dann: Alle Quadrate verschwinden und Animation startet neu Fortschrittsanzeige: Direkt unter dem Container Text: "Fortschritt zum Nullpunkt: X%" (fett formatiert) Zeigt den Füllfortschritt von 0-100% Die Animation soll automatisch beim Laden der Seite starten. Durch diese Reproduktion verbraucht jedes Replikat der Annimation "Ressourcen" - ähnlich wie Schneiders Kubus, der Raum verdrängt. Der digitale Kubus benötigt zwar keinen keinen physischen Raum wie Schneiders, aber den Arbeitsspeicher (GPU) des jeweiligen Endgerätes, welches der Betrachter nutzt. So schränkt das "Erlebnis" den Betrachter in seiner (virtuellen) Freiheit ein. Generative KI höhlt nicht nur die Darstellungspflicht von Kunst weiter aus. Mit diesem Teilstück meines Konzepts bricht es allerdings auch gleichzeitig Schneiders Reduktion auf die reine Form und steht damit wieder stärker in der Tradition von Malewitschs Original, welches die Kunst von jeder Darstellungspflicht befreite. Aber... Was verkörpert am Ende "Das schwarze Quadrat - Fortschritt zum Nullpunkt"? Die Annimation? Der Prompt? Oder ist es mein Bedürfniss gewesen, den Prompt zu schreiben? Gibt es in der Kunst noch eine Schöpfungspflicht? Oder haben wir einen weiteren „Nullpunkt" erreicht? Und, ist es ein Wendepunkt in eine utopische Zukunft? |
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